Song review: Soundgarden - "Boot Camp"



Heute komme ich endlich einmal zu meinen musikalischen Wurzeln. Soundgarden waren die erste Rockband, die ich kennengelernt habe. Und zwar mit zarten 13 Jahren.

Damals habe ich zufällig das Video zu "Black Hole Sun" gesehen. Bei diesem Song hatte ich mein erstes "Moment!"- Erlebnis... Moment, das ist ja genial! Ich war sofort Feuer und Flamme und habe mir natürlich erst die Single und dann das Album "Superunknown" zugelegt. Was soll ich sagen: Die Songs kenne ich heute noch auswendig. Nicht nur die Songtexte, nein, jeden Takt, jeden Riff...

Schade zwar, dass keine meiner Freundinnen sich ebenfalls für Rock begeistern konnte. Somit blieb ich erstmal alleine damit... Alleine habe ich mich jedoch nicht gefühlt, denn das erste Mal habe ich mich von einer Band verstanden gefühlt... Hier habe ich angefangen, mich mit Lyrics zu identifizieren. Düstere Gitarrenriffs und melancholischer Gesang haben mich erstmalig gefesselt. Zitate aus Songs habe ich auf meinen Rucksack gekritzelt. Was übrigens sehr seltsam auf deine Mainstream-Umgebung wirkt... Aber dazu ein anderes Mal.

Tja, einen Song für diesen Blog-Post auszuwählen war NOCH schwieriger, als für alle anderen zuvor... Ehrlich ;) Eben weil ich fast alle Songs mag, und Soundgarden über die Jahre viele unterschiedliche, schöne Musik erschaffen haben.

"Boot Camp" ist einer der ruhigeren Rock-Balladen, wenn man so will. Dominant ist hier vor allem der Gesang Chris Cornells. Es ist kein musikalisches oder episches Meisterwerk, der Song geht auch nur knapp 3 Minuten. Auch hier berührt mich der Songtext sehr, auch heute noch. Es geht darum, sich eingeengt zu fühlen, einsam, verdammt dazu etwas zu tun, wozu man sich eigentlich nur gezwungen fühlt. Es beschreibt genau das Gefühl, was sich leider seit damals immer wieder durch mein Leben zieht: Unterdrückt zu werden, und nicht so leben zu können, wie ich möchte. Es hat sich zwar gebessert und ich habe mir viele Freiheiten erkämpft. Aber immer noch gibt es Situationen im Leben, die mich in eine Form pressen wollen, die ich nicht bin.

Dieser Song erinnert mich daran, dass es nicht immer so ist, es anderen auch so geht wie mir... Und dass es ein Leben gibt, dass ich frei bestimmt führen kann. Irgendwo.

Must obey the rules
I must be tame and cool
No staring at the clouds
I must stay on the ground
In clusters of the mice
The smoke is in our eyes
Like babies on display
Like Angels in a cage
I must be pure and true
I must contain my views
There must be something else
There must be something good far away
Far away







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